Schon ein Loch im Bauch XIV

Hallo meine Lieben,

gerade ist noch eine Rezension online gegangen und ich habe noch einen weiteren Beitrag für euch.
Es hat sich wieder eine Autorin meiner "Schon ein Loch im Bauch - Aktion" gestellt und ich bin mir sicher, dass einige von euch sie vielleicht sogar kennen werden.

Ich sage einfach mal gar nichts weiter dazu, sondern lasse einfach das Interview auf euch wirken, genauso wie es auf mich gewirkt hat.

Hallo,

erstmal vielen lieben Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Stell dich doch bitte erst einmal in ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen, bevor ich damit beginne, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.

Hallo erstmal, liebe Melanie und vielen lieben Dank dafür, dass ich hier sein darf. Ich freue mich sehr darüber!
Ja, was gibt es zu mir zu sagen? Ich wurde in einer stürmischen Winternacht 1973 geboren, hatte eine schöne Kindheit und eine verrückte Jugend. Bücher haben mich natürlich über all die Jahre begleitet. Vor zehn Jahren wurde ich mit meiner Familie hier oben im Norden sesshaft und begann kurze Zeit später mit dem Schreiben. Außerdem bin ich ein Kaffeejunkie, eine Chucksträgerin, sehr Bücherverliebt und immer für einen Spaß zu haben. Einen Brotjob habe ich auch noch und dazu noch einen Mann, zwei Kinder, ein Haus, einen Garten und einen Hund

1. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?
Geschrieben hab ich schon immer gerne. Die Standartantwort ;) Nein, aber im Ernst. Aufsätze und Buchbeschreibungen waren meine Lieblingsthemen in der Schule, Tagebücher habe ich zu Hauf vollgeschrieben und daraus entstanden auch manches mal lustige Geschichten.
So richtig zum Schreiben kam ich aber erst vor gut 6 Jahren. Ich saß beim Wäschezusammenlegen auf dem Bett – Hausfrauenpflichten eben ;) – und hatte plötzlich sowas wie einen Film, eine Vision, vor meinen Augen ablaufen. Ich sah ein Mädchen mit roten Haaren und grünen Augen im Feuer stehen. Das war der Anfang meiner ersten Schreibversuche, woraus sich nach und nach die Nilamrut – Trilogie entwickelt hat, dessen erster Teil 2012 veröffentlicht wurde. Mittlerweile sind alle drei Bände der Saga erhältlich.

2. Hast du schon einige der Orte besuchen können, die du in deinen Bücher beschreibst? Wenn ja, welcher ist dir dabei besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Den Ort, an dem die Nilamrut – Trilogie spielt – nämlich Eastport im Bundesstaat Maine / USA – habe ich leider persönlich noch nicht besuchen dürfen. Aber das ist mein Ziel! Einmal im Quoddy Head State Park am Lighthouse stehen, das in meiner Geschichte eine große, bedeutende Rolle spielt – das habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen.
Meine Lovestorys spielen in Deutschland. Orte wie Hamburg oder Frankfurt oder eben auch Rendsburg (in meiner Nähe) kenne ich natürlich und war auch schon vor Ort. Aber die Schauplätze sind in diesen Geschichten eher Nebensache.

3. Wie läuft so ein Schreibnachmittag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht?
Ich schreibe mit Vorliebe morgens. Wenn das Haus leer ist und niemand mich stört. Absolute Ruhe brauche ich nicht dazu. Es kann auch mal sein, dass ich Nachmittags oder Abends auf dem Sofa sitze und schreibe, während die Familie um mich herumwuselt. Das kommt vor, wenn ich einen Lauf habe. Dann muss ich Schreiben – egal, was gerade um mich herum passiert. Dann tauche ich einfach ab. Meine Familie hat mittlerweile gelernt, mit meinen Macken zu leben ;)
Bei besonders intensiven Szenen lasse ich mich auch gerne von meiner Lieblingsmusik (30 seconds to Mars oder Linkin Park oder Pink … ) begleiten. Das hilft mir oft, in die richtige (Schreib-) Stimmung zu kommen.
Aber letztendlich läuft es alles auf dasselbe hinaus: ein festes Ritual zum Schreiben habe ich nicht.
Was Notizen zu den einzelnen Kapiteln angeht: das kommt auf dem Umfang der Geschichte an. Bei Nilamrut war es unumgänglich, die einzelnen Szenen zu plotten, sonst hätte ich mich in der Geschichte verloren. Einmal Himmelblau und zurück entstand wiederum an 4 Tagen – ich habe einfach geschrieben, ohne darüber nachzudenken. Meine Protagonisten haben das fast alleine gemacht

4. Hast du selbst einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?
Ich lese in vielen verschiendenen Genres, somit gibt es viele verschiedene Autoren und Bücher, die ich mag. Ich kann es nicht an einem festmachen. Aber es gibt ein Buch, das mich in meiner Jugend sehr geprägt hat.
Onkel Toms Hütte von Harriet Beecher Stowe. Ein Buch, dass nachdenklich macht. Ich habe noch eine ganz alte gebundene Ausgabe.
Ansonsten lese ich gerne Jugendbücher, Fantasy, Thriller, … Was mich packt, das lese ich

5. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener - Traum?
Einmal über den roten Teppich laufen bei der Kino Premiere von „Nilamrut“ :D
Natürlich ist es ein frommer Wunsch, die eigenen Bücher einmal verfilmt zu sehen, aber – wie mein Leitspruch schon sagt: Ohne ein Ziel bin ich wie ein Schiff in dunkler Nacht auf offener See ohne Orientierung …
Außerdem könnte ich mir bei dieser Reihe eine Verfilmung wirklich gut vorstellen Die Darsteller dafür habe ich auch schon mal bei Pinterest auf die Besetzungschouch Platz nehmen lassen ;)

6. Bestimmst du die Titel deiner Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer, die dir nahe stehen oder deiner Leser?
Da ich keinen Verlag im Rücken habe, bestimme ich die Titel meiner Bücher selbst. Allerdings hole ich mir schon Feedback, bzw. brainstorme mit engen Freunden darüber, welcher Titel sich für die jeweilige Geschichte am besten eignet. Man selbst sieht ja manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht, darum ist die Meinung eines „Außenstehenden“ immer gut.

7. Wie lange schreibst du ungefähr an einem Buch und welches liegt dir besonders am Herzen?
Oh, das ist wirklich verschieden.
An der Nilamrut-Trilogie habe ich insgesamt 6 Jahre gearbeitet. Das war schon eine sehr intensive Zusammenarbeit mit meinen Figuren.
Einmal Himmelblau und zurück wiederum entstand innerhalb von vier Tagen. Für die neue Geschichte REMEMBER – Winterzauber, die im Dezember 2014 erscheinen wird, brauchte ich ein gutes Jahr.
Es kommt wirklich drauf an, wie intensiv die Geschichte, bzw. die Hintergründe sind. Eine Trilogie braucht mehr Arbeit als eine kurze Lovestory.

8. Entwirfst du deine Buchcover selbst oder übernimmt das jemand anders?
Das mache ich mittlerweile selbst.
Die Nilamrut – Trilogie hat allerdings mehrere Cover Durchläufe hinter sich.
Als der erste Band im Dezember 2012 erschien, hatte eine befreundete Verlegerin das Cover für mich erstellt. Kurz darauf ging das Buch zu einem Verlag, bei dem Teil 1 und 2 wieder neue Cover bekamen. Im Herbst diesen Jahres trennte ich mich aus verschiedenen Gründen von dem Verlag und da mussten wieder neue Cover her.
Wichtig ist mir bei der Covererstellung, dass der Bezug zur Geschichte da ist. Und das es ansprechend aussieht. Ich glaube, das ist mir mit meinen bisher erstellten Covern gelungen. 

9. Wenn du keine Autorin geworden wärst, womit würdet du dann jetzt deine Bücher verdienen bzw. reicht dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?
Neben der Schreiberei habe ich noch einen Brotjob. Ich bin Beauty-Assistentin.
Mittlerweile kommen meine Bücher aber bei der Leserschaft schon recht gut an, so dass es ein sehr guter Nebenverdienst ist. Den Sprung in die alleinige Selbstständigkeit habe ich aber noch nicht gewagt. Aber wer weiß, was die Zeit mit sich bringt …
10. Hast du schon mal eine Lesung organisiert oder würdest du gerne mal eine für deine Leser veranstalten?
Ich habe gerade vor einem Monat eine große Lesung im Rendsburger KinoCenter gehalten. Das war super!
Auch, wenn ich ganz fürchterlich aufgeregt war zu Beginn – es hat wahnsinnigen Spaß gemacht und ich wünsche mir, dass ich das öfter machen darf.
Einen Rückblick auf die Lesung gibt es auf meiner Homepage:
http://andrea-bielfeldt.de/category/lesung-im-kino-center/

11. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?
Lesen
Wenn ich tatsächlich mal nichts um die Ohren habe, dann ziehe ich mich gerne mit einem der vielen Bücher, die noch darauf warten, gelesen zu werden, auf das Sofa zurück und entspanne dabei.
Ansonsten gehe ich gerne Laufen (wenn es nicht soooo kalt ist, wie im Moment), ins Kino, treffe mich mit Freunden und verbringe Zeit mit meiner Familie. Ein weiteres Hobby, dem ich nachgehe, habe ich eigentlich gar nicht. Das Schreiben vereint so viele Dinge, dass ich damit ausreichend versorgt bin ;)

12. Wenn du dir Chance hättest, einer deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein.. wen würdest du wählen?
Puh – das ist eine gemeine Frage …
Ich glaube, ich würde gerne Levian sein. Er ist eine tragische Figur aus der Nilamrut – Trilogie. Er hat zwar eine schwere Last zu tragen, aber in sein Leben würde ich trotzdem gerne einmal hineinschlüpfen. Nur mal, um zu fühlen, wie das so ist … ;)

13. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?
Ohne Herablassend klingen zu wollen, denke ich schon, dass es ein gewisses Maß an Gefühl braucht, um zu Schreiben. Schreiben an sich kann vermutlich jeder, aber Geschichten, Figuren oder gar Welten zu schaffen, in die der Leser eintauchen kann – dazu gehört mehr, als nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben.
Ein gewisses Gefühl für Worte, Töne, Verläufe … da hängt schon viel dran.
Aber wer sich berufen fühlt, sollte einfach loslegen und dann schauen, ob es ihm gelingt, seine Gedanken oder Ideen in Worte zu fassen. Wichtig finde ich aber immer, dass man sich Hilfe holt. Ich zum Beispiel würde nie mehr ohne meine Lektorin arbeiten! Wenn ich sie nicht hätte, wären meine Geschichten nicht das, was sie sind. Denn sie hat den Blick auf meine Geschichte, den ich nach dem langen Schreiben schon längst verloren habe ;)

14. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?
Öhm … ja … Das habe ich tatsächlich … 

15. Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?
„Hey, cool! Komm rein. Magst nen Kaffee?“
Ach, ich glaube, ich würde mich tierisch freuen und ihm/ihr erstmal Löcher in den Bauch fragen, ob er / sich denn in seiner/ihrer Rolle wohlfühlt Das wäre echt spannend!
16. Wenn jetzt z.B. nur eines deiner Bücher verfilmen dürftest, welches wäre und wen begleiten. würdest du als Hauptdarsteller/in wählen?
Wie ich oben schon erwähnt habe, kann ich mir die Nilamrut Trilogie sehr gut als Film vorstellen. Das wäre wirklich ein Traum.
Die Hauptdarsteller dafür haben ja schon Platz genommen ;)
http://de.pinterest.com/AndreaBielfeldt/besetzungscouch-f%C3%BCr-die-nilamrut-trilogie/

17. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade darin befinden?
Wenn ich mal ein Tief habe, dann schreibe ich nicht. Ich mache mich nicht verrückt, sondern mache einfach eine „kreative Pause“.
Das hilft mir am besten. Denn irgendwann juckt es wieder so in den Fingern, dass ich nicht mehr anders kann, als wieder drauflos zu schreiben.
Ich würde mich nie unter Druck setzen, wenn es nicht sein muss. Das ist aber kein Rezept, dass es bei anderen auch so ist. Jeder muss sehen, womit er am besten klar kommt.

18. Als Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?
Ja, das habe ich. Leider. Ich kaufe Bücher gerne nach dem Cover. Bzw., wenn mich ein Cover anspricht, nehme ich es in die Hand, lese den Klappentext. Packt der mich, dann lese ich ins Buch und wenn mir der Stil gefällt, dann kaufe ich das Buch.
So war es auch mit dem einen, das ich meine. Ein Thriller, der viel versprechend klang. Doch … so viele Wiederholungen, blasse Figuren und eine Handlung, die nicht vorankommt. Ich habe es tatsächlich abgebrochen.
Aber das war auch das Einzige. Ansonsten habe ich bisher immer Glück gehabt und mochte, was ich mir gekauft habe. Ich würde mich aber auch nie durch ein Buch hindurchquälen.

19. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener - Traum?
Reisen. Zusammen mit meinem Mann, wenn die Kinder groß und aus dem Haus sind.
Australien. Maine/USA. Irland. Island. Schottland. Und wohin es uns sonst noch treibt.
Und dabei natürlich Stoff für neue Geschichten sammeln ;)

Vielen Dank liebe Andi, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich wünsche dir alles Gute und werde mich selbstverständlich auch in Zukunft bzw. überhaupt mit deinen Büchern beschäftigen.
Ich danke dir sehr, dass ich hier sein durfte, liebe Melanie. Die Fragen waren spannend und es hat mir unwahrscheinlich viel Spaß gemacht, sie zu beantworten! Dankeschön!


Kommentare

  1. Liebe Melanie :)
    Vielen lieben Dank für deine Zeit und das tolle Interview! Es hat wirklich viel Spaß gemacht.
    Hab noch eine schöne Weihnachtszeit :)
    Alles Liebe,
    Andrea

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  2. Es war wirklich schön und interessant, dieses Interview zu lesen, danke hierfür!
    Übrigens richtig schönen Blog hast du, liebe Melanie!

    Liebe Grüße, Mia

    www.miasgreenrain.blogspot.de

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