[Rezension] Wie konntest du Mensch sein, in Auschwitz?

Titel: Wie konntest du Mensch sein, in Auschwitz?
Autor: Shalom Weiss

  • Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
  • Verlag: Westend Verlag; Auflage: 1 (1. September 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3864891582
  • ISBN-13: 978-3864891588
Inhalt: "»Ich habe drei Leben gelebt auf drei unterschiedlichen Planeten.«
Im Holocaust wurden Schicksale entschieden. Shalom Weiss erzählt aus seinem ersten Leben in der Geborgenheit seiner jüdischen Familie und aus seinem zweiten Leben in der Hölle von Auschwitz und Bergen-Belsen. Es gelingt ihm, seine persönliche Geschichte zu verallgemeinern und eine Brücke zu bauen zu den Generationen nach der Shoa. Hier wird auch das Leben der zweiten und dritten Generation im Schatten der Shoa thematisiert. Dieses Buch ist voll mit Fragen, die an Vater und Großvater gerichtet sind. Sie fragen, wie er überlebt hat, wie er seinen Verstand behalten hat und wie er Mensch bleiben konnte." Quelle: Shalom Weiss

Zuerst danke ich dem Westend Verlag, dass ich das Buch als Rezensionsexemplar lesen durfte. Ich habe ja inzwischen schon ein paar Bücher aus diesem Themengebiet gelesen und war auf ein weiteres sehr gespannt.
Als ich die Rezensionsanfrage bekomme habe, habe ich nicht lange gezögert und sofort zugesagt.



Wisst ihr eigentlich, dass es mir auch nach Beenden des Buches, was schon ein paar Tage her länger ist, noch schwer fällt, meine Meinung dazu in Worte zu fassen?
Shalom Weiss erzählt in seinem Buch aus drei verschiedenen Leben.
Seiner Kindheit, in der Gebirgenheit der eigenen Familie.
Seiner Zeit in Auschwitz und Bergen - Belsen, die einem Leben in der Hölle gleich kommen.
Und seiner Zeit in einem Leben nach all den Erlebnissen.
Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen. Er mag an manchen Stellen zwar etwas - sagen wir - sachlich erscheinen, aber hinter den Zeilen sind unglaublich viele Emotionen verborgen.

Das Buch mag durch die Schreibweise des Autors gerade auf den ersten Seiten eher als eine Art Sachbuch wirken, aber dennoch spürt man bereits dort diese gewisse Emotion, die sich wie ein roter Faden durch das Buch gezogen hat.
Teilweise hat mich dieser rote Faden auch mit einem beklemmenden Gefühl zurück gelassen.
Ich hatte oft sogar direkt vor Augen, was Shalom Weiss beschrieben hat, was manchmal nun wirklich keine gute Gabe ist.
Gerade, die Szenen, die sich in den Konzentrationslagern abgespielt haben, haben mich nicht nur einmal schlucken lassen.
Manchmal hatte ich, so komisch es gerade auch klingen mag, fast schon das Gefühl, selbst dabei zu sein.
Durch meine Großeltern kenne ich genug Erzählungen aus dieser Zeit und doch habe ich immer wieder neue Sichtweisen erlebt.
Mit einer gewissen Portion Humor schafft es Shalom Weiss sogar, den Situation ein wenig die ... ich weiss nicht, wie ich es beschreiben soll, aber er hat einfach versucht, mit seinem Humor bestimmte Situationen zu entschärfen.
Die Tatsache hat mir wirklich sehr gefallen, auch wenn das Buch seinen ernsten Hintergrund nicht verloren hat.

Shalom Weiss konnte mich mit diesem Buch wirklich fesseln. Er konnte mir neue Anblicke in eine Zeit geben, die wir uns - und unsere Kinder sich vermutlich erst recht nicht - nur schwer vorstellen können.
Ich habe diesem Menschen gegenüber wirklich sehr viel Respekt.
Respekt dafür, wie er sich von den Ereignissen und von der Zeit her nicht hat unterkriegen lassen.
Für Leute, die das Thema interessiert, kann ich wirklich nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.









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